Lauterbach (Buttenwiesen)

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Lauterbach
Gemeinde Buttenwiesen
Wappen von Lauterbach
Koordinaten: 48° 37′ N, 10° 45′ OKoordinaten: 48° 37′ 22″ N, 10° 44′ 42″ O
Höhe: 412 m
Einwohner: 1256 (4. Jan. 2016)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 86647
Vorwahl: 08274
Schlossmauer und Kirche in Lauterbach
Schlossmauer und Kirche in Lauterbach

Lauterbach ist ein Ortsteil von Buttenwiesen in Bayern und liegt am Fluss Zusam. Die bis dahin selbstständige Gemeinde Lauterbach wurde am 1. Mai 1978 nach Buttenwiesen eingemeindet[2] und zählt heute ca. 1200 Einwohner.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lauterbach wurde erstmals 1220 urkundlich als „Luterpach“ (= Siedlung am klaren Bach) erwähnt. Das Dorf ist vermutlich eine Gründung der hochmittelalterlichen Rodungszeit, die von der alemannischen Urmark Mertingen aus betrieben wurde.

Seit dem 14. Jahrhundert übte der Deutsche Orden die Herrschaft über den Ort aus. Lauterbach gehörte zur Ballei Franken. Die jahrhundertelange Ortsherrschaft des Deutschen Ordens hat in Lauterbach viele noch heute sichtbare Spuren hinterlassen.

Im Innern der Pfarrkirche Sankt Stephan sieht man das Wappen des Deutschen Ordens – ein Tatzenkreuz auf weißem Grund – an vielen Stellen. Der 1727/28 errichtete Pfarrhof diente wohl ursprünglich als Sommerschloss des Deutschen Ordens. Der Walmdachbau gehört zu den bedeutendsten Gebäuden dieser Art in der gesamten Region.

Die Pfarrei Lauterbach gehört zur Pfarreiengemeinschaft Buttenwiesen. Zur Pfarrei gehören auch noch die Beutmühle, Illemad und Stadelhöf.

Im Gebäude Bahnhofstraße 3 hatte bis 1806 der Vogt seinen Sitz, der im Auftrag des Ordens die Ortsherrschaft ausübte.

Im Jahre 1818 wurde Lauterbach durch das bayrische Gemeindeedikt zur selbstständigen Gemeinde erhoben.

Die Lindenkapelle am Ortsausgang in Richtung Buttenwiesen wurde 1718 auf Initiative des Deutschordensvogts erbaut. Sie geht auf die wunderbare Errettung einer Lauterbacher Bäuerin in einem Unwetter zurück und war lange Zeit Ziel einer Wallfahrt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1727/28 als Schloss des Deutschordens errichtete heutige Pfarrhof ist ein repräsentativer Barockbau mit toskanischer Pilastergliederung.

Pfarrhof

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Lauterbach

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Buttenwiesen

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lauterbach liegt an der Staatsstraße 2027, die Wertingen mit Donauwörth verbindet.

Bis 1997 hatte Lauterbach einen Bahnhof an der Bahnstrecke Mertingen–Wertingen. Der Personenverkehr wurde 1981 eingestellt. Am 9. Juli 2020 wurde im Positionspapier des VDV die Strecke als Prüffall einer zu reaktivierenden Bahnstrecke genannt.[3] Sie trägt die Nummer 5311. Damit könnte ein Bahnanschluss für Lauterbach wieder Realität werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Wörishofer, Alfred Sigg, Reinhard H. Seitz: Städte, Märkte und Gemeinden. In: Der Landkreis Dillingen a. d. Donau in Geschichte und Gegenwart. Hgg. vom Landkreis Dillingen a. d. Donau, 3. neu bearbeitete Auflage, Dillingen an der Donau 2005, S. 192–194

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lauterbach – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wieder über 6.000 Einwohner – Stadtzeitung Augsburg. In: staz.de. Abgerufen am 1. April 2021.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 770.
  3. VDV: Reaktivierung von Eisenbahnstrecken. Abgerufen am 5. August 2020.